Investoren für Ärztehaus in Aldekerk melden sich nach BVK-Artikel
von Patricia Gerlings-Hellmanns
„Dass die SPD jetzt unsere Bürgermeisterkandidatin Patricia Gerlings-Hellmanns angreift und ihr „Ideenklau“ vorwirft, darüber können wir nur den Kopf schütteln. Sie als Bürgermeisterkandidatin und mögliche Nachfolgerin von Dirk Möcking, muss sich spätestens nach dem 13. September um dieses Thema kümmern. Also liegt es doch Nahe, dass sie sich im Rahmen ihres Wahlkampfes bereits jetzt über die Themen, die die Kerkener Bürgerinnen und Bürger bewegen, informiert“, so Ralf Janssen von der BVK. Richtig ist, dass die SPD dieses Thema als Antrag in den Rat eingebracht hat. Dieser Antrag bezog sich aber vorwiegend um ein Ärztehaus im derzeitigen Jugendheim in Aldekerk und hat nichts mit den jahrelangen Bemühungen von Apotheker Janssen auf seinem Grundstück zu tun“, so Ralf Janssen weiter.
Der damalige Presseartikel der SPD hatte auch noch für richtig Unruhe gesorgt. Sowohl bei der Kirchenführung als auch bei vielen Bürgerinnen und Bürgern. Denn die Kirche wollte das Gebäude des Jugendheims zu sozialen Zwecken und somit zweckgebunden an die Gemeinde zu einem niedrigen Kaufpreis veräußern. „Die BVK-Fraktion befürwortete den Antrag der SPD-Fraktion für den Bau eines Ärztehauses, nur nicht auf Kosten der Gemeinde und auch nicht im Gebäude des Jugendheims“, so BVK-Fraktionsvorsitzender Bernhard Rembarz. „Der Bürgermeister sollte lediglich unterstützend tätig werden, das macht er bereits“.
„Ich orientiere mich mit meinen Themen grundsätzlich an den Bedürfnissen und Erwartungen der Kerkener Bürgerinnen und Bürger. Am Ende ist es egal, wie und durch wen wir zum Ziel kommen. Hauptsache wir haben das Beste für die Bürgerinnen und Bürgern erreicht. Und das wäre in diesem Fall eine optimale Ärzteversorgung in Kerken,“ so Gerlings-Hellmanns
Seit mehreren Jahren beschäftigt sich Apotheker Janssen mit dem Thema Ärztehaus. Er führte hierzu zahlreiche Gespräche mit verschiedenen Ärzten aus Kerken und Umgebung. In den letzten zwei Jahren sind in Aldekerk zwei von drei Ärzten in den Ruhestand gegangen. In einer Praxis konnte ein Nachfolger gefunden werden. Es hatte sich in den Gesprächen auch gezeigt, dass die Ärzte Interesse an einem Ärztehaus haben.
Bürgermeisterkandidatin Patricia Gerlings-Hellmanns, selbst Arzthelferin, hält die Errichtung eines zentralen Hauses für die Gesundheitsversorgung für sehr wichtig. „Mir ist wichtig, dass wir langfristig auch eine Lösung in Nieukerk im Auge haben. Wie schnell es gehen kann, dass ein Arzt seine Praxis schließt und keinen Nachfolger hat, haben wir dort gerade gesehen. Die Gemeindeverwaltung und der Rat, , müssen in Zusammenarbeit mit den Ärzten hier rechtzeitig die Weichen stellen“, so Gerlings-Hellmanns.
Die Kreisverwaltung beschäftigt sich ebenfalls seit vielen Jahren mit der Thematik „Ärztemangel im Kreis Kleve“. Der Kreis Kleve unterstützt z. B. finanziell die Suche von Nachfolgern für vorhandene Praxen.
Landratskandidat Peter Driessen, derzeit noch Bürgermeister in Bedburg-Hau, ist dort bereits seit über 2 Jahren mit der Planung eines Ärztehauses beschäftig. „Kein einfaches Thema, denn es gibt immer wieder Faktoren, die den Planungen im Wege stehen“, so Driessen. „Junge Ärztinnen und Ärzte wollen sich nicht unbedingt im ländlichen Bereich niederlassen. Auch die sich verändernden Anforderungen an die Vereinbarkeit von Familien und Beruf sind oftmals mit einer eigenen Praxis in Vollzeit nicht zu vereinbaren“, so Driessen weiter.
Driessen machte darauf aufmerksam, dass es sinnvoll sei, für solche Bereiche ein Sondergebiet, im Rahmen der Bauleitplanung, auszuweisen. Der Zweck sollte sich auf den medizinischen Bereich beschränken. „Der Vorteil könnte eine Beschleunigung des Genehmigungsprozesses sein“, sagt Gerlings-Hellmanns. „Auch in Nieukerk müssen wir zeitnah nach einem geeigneten Grundstück oder Bereich suchen. Durch die Ausweisung neuer Baugebiete in Kerken ist es wichtig bereits jetzt an einer langfristigen Lösung zu arbeiten“, so Gerlings-Hellmanns abschließend.